"Erhebung" von Stephen King

Autor: Stephen King
Seiten: 144 Seiten
Verlag: Heyne
Erscheinungsdatum: 12.11.2018
ISBN:  978-3-453-27202-6
Preis: 12.00 €

Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Bloggerportal zur Rezension kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

Darum geht´s
Scott hat ein schweres Problem. Sein korpulentes Aussehen täuscht über ein unerklärbares Geschehen hinweg, dem sein Körper ausgesetzt ist. Täglich zeigt ihm die Waage an, dass er kontinuierlich Gewicht verliert. Aber warum werden ihm die Hosen nicht zu weit. 
Scott sucht bei Dr. Ellis Rat, einem pensionierten Arzt, bei dem Scott nicht fürchten muss, für medizinische Experimente herhalten zu müssen. Aber auch sein Freund weiß sich auf dieses körperliche Phänomen keinen Reim zu machen. Und auch die Tatsache, dass jede Waage immer genau das gleiche Gewicht anzeigt, egal mit wie viel zusätzlichen Pfunden Scott sich beschwert, sorgt für Verwirrung.
Zu diesen seltsamen Vorgängen kommt darüber hinaus hinzu, dass Scott ein Problem mit den neuen Nachbarn hat. Die Hunde des lesbischen Ehepaares erleichtern sich regelmäßig auf seiner Wiese und dem möchte Scott einen Riegel vorschieben, indem er die neuen Nachbarinnen auf die Missetaten ihrer Hunde aufmerksam macht. Allerdings ahnt er nicht, welchen Stein er dadurch ins Rollen bringt und dass er schließlich ein unvergessliches Vorbild wird, wenn es darum geht, Streit und Vorurteile zu überwinden.

Meine Meinung
Stephen King war für mich schon immer der Meister des Horrors. Seine Bücher faszinieren mich, jedes auf seine Weise und auch wenn sich viele Motive und Themen in den Büchern wiederholen, wird mir beim Lesen weder langweilig, noch fehlt es an Abwechslung.
"Erhebung" jedoch hat mir eine ganz neue Seite des Autors offenbahrt. Wer sich gruseln will, ist mit dieser Kurzgeschichte fehl am Platz. 
Wie immer in Stephen Kings Büchern, sind die Charaktere unfassbar gut gezeichnet und ich konnte gar nicht anders, als sie in mein Herz zu schließen. Besonders Scott, unser Protagonist, hat mich fasziniert. Er bleibt überwiegend ruhig, trotz seines seltsamen und unausweichlichen Schicksals. Seine Figur steht dafür, Dinge hinzunehmen, die man nicht ändern kann, aber auch dafür, das Beste aus seiner Situation zu machen. 
In dieser Kurzgeschichte wird ein Punkt thematisiert, der ihr zeitgenössische Wichtigkeit verleiht und dessen Allgemeingültigkeit nicht geleugnet werden kann: Gleichgeschlechtliche Liebe. Viel mehr, das Problem, das viele Menschen mit dieser haben. In der Geschichte wird gezeigt, wie Vorurteile überwunden werden können, aber besonders auch, dass sie leider noch überwunden werden müssen. Das zweite große Thema in "Erhebung" ist, wie  für King so typisch, Freundschaft. Wachsende Freundschaft, die viel mehr zu einer eingeschworenen Gemeinschaft wird und mit deren Hilfe Scott sein Schicksal leichter hinnimmt. Absolutes Vertrauen wird hier vermittelt und die Geschichte zeigt deutlich, dass es manchmal einfach nur jemandem Bedarf, der den ersten Schritt macht, um etwas Wundervolles schaffen zu können. 
Negative Kritik hab ich zu diesem Buch keine. Es hat mir durchweg gefallen und mich an der einen oder anderen Stelle zum Nachdenken angeregt. 
King-Fans werden sich vielleicht über die vereinzelten Verweise auf andere Bücher freuen, beispielsweise wird immer wieder die 19 erwähnt (Vielleicht haben wir hier ja ein neues Ka-tet). 

In diesem Sinne: Fröhliches Lesen! 


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