"Player" von Vi Keeland

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Titel: Player
Autor: Vi Keeland
Seiten: 384 Seiten
Verlag: Goldmann
Erscheinungsdatum: 17.09.2018
ISBN:  978-3-442-48770-7
Preis: 12.00 €

Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Bloggerportal zur Rezension kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!


Okay! Mein Lesegeschmack scheint sich gravierend gewandelt zu haben. Während ich bisher um Liebes- und Erotikschmöker einen großen Bogen gemacht habe (teilweise aufgrund schlechter Erfahrungen hinsichtlich dieser Genre) wuchs mit dem Einzug des Herbstes ins, bisher noch immer viel zu warme, Deutschland ein Bedürfnis in mir, mich doch mal in Liebesszenerien hineinzuwerfen. Keine Ahnung, ob dies die Jahreszeit verschuldet hat, oder ob es für Singlefrauen, die gerne lesen, früher oder später einfach dazu kommt, ihr fehlendes Liebesleben mit Büchern zu kompensieren. Auf jeden Fall bin ich beim Stöbern im Bloggerportal auf dieses Buch gestoßen und habe es kurzerhand angefragt (und ich gebe ehrlich zu, dass der werte Herr auf dem Cover mir sehr bei der Entscheidung geholfen hat).

Als das Buch bei mir ankam, blieben meine Augen erst einmal auf dem Aufkleber hängen.
"Eine Dirty Office Romance"!?
Uhhh, das konnte ja was werden. Vorbelastet von "Shades of Grey" drängten sich mir sofort zwei Erwartungshaltungen auf:

1. Mauerblümchen trifft auf einen Boss von Welt, mit Geld Macht und einer sexuellen Ausstrahlung, der sie sofort verfällt

oder

2.  Bad Boy trifft auf Mauerblümchen und bricht ihr mit seiner Unnahbarkeit das Herz.

Nun, zugegeben beide Möglichkeiten sagten mir nicht besonders zu, aber ich habe natürlich trotzdem angefangen zu lesen.
Ich begleitete den Starscheidungsanwalt Drew Jagger (unverschämt jung, unverschämt reich, unverschämt sexy) bei seiner Heimreise aus dem Urlaub in sein Park-Avenue- Büro in New York und traf mit ihm auf die junge Paartherapeutin Emerie Rose, die eben dieses Büro bei einem Betrüger gemietet hatte und nun ohne Ersparnisse und ohne Büro dazustehen scheint. Doch der ritterliche Drew erlaubt ihr, einige Wochen zu bleiben...

Mehr möchte ich nicht zum Inhalt gar nicht sagen.
Vorweg, meine Ansprüche an Humor sind nicht wirklich hoch. Kurz gesagt: Je platter desto besser!
Und genau da hat mich die Geschichte schon bei im ersten Kapitel abgeholt. Die erste Begegnung der Protagonisten brachte mich zum Lachen. Beide Charaktere waren mir sofort sympathisch. Emerie, weil ich mich sofort mit ihrer Tollpatschigkeit und ihrer Art, schlimme Situationen in ein positives Licht zu rücken, identifizieren konnte. Außerdem ist sie keine dieser Frauen, die zu Überdramatisierung neigen und in Anbetracht all dieser Punkte eine weibliche Protagonistin, die mich in keinem Satz der Geschichte genervt hat.
Drew ist nicht das arrogante A********, wie ich sie aus anderen Büchern dieser Art kenne. Er ist zwar reich und manchmal ein wenig überheblich, aber dabei nie verletzend und in seiner Art steckt immer ein schelmischer Schimmer. Er ist zwar keine Figur, in die ich mich Hals über Kopf verliebt hätte, aber in jedem Fall verstehe ich Emeries Interesse an ihm, welches sich nicht dadurch auszeichnet, dass sie plötzlich die rosarote Brille trägt und Drew anhimmelt. Vielmehr wird die Beziehung zwischen den beiden durch kleine, nett gemeinte Reibereien angestachelt. Dadurch wurde bei mir ein Gefühl einer Alltäglichkeit erzeugt, da kleine Neckereien meiner Meinung nach einer Beziehung das gewisse Etwas geben.
Dadurch, dass Vi Keeland das Buch aus beiden Perspektiven geschrieben hat, konnte ich beide Charaktere sehr gut kennenlernen. Sie waren individuell und selbstbewusst und nie kam die Situation auf, dass einer der Protagonisten unter dem anderen litt.
Zu den Teilen, in welchen die Geschichte aus Emeries und Drews Sicht vermittelt wird, kommt schließlich noch ein Teil aus Drews Vergangenheit dazu. Um was es dabei geht, muss jeder selber herausfinden. Dieser Teil sorgt für ein bisschen Drama, ohne das kein Buch auskommt, aber es ist nachvollziehbar und nicht aus der Luft gegriffen.
Das Ende der Geschichte hat mich total umgehauen. Ich war richtig geflasht und vielleicht habe ich sogar ein zwei Tränchen zurückhalten müssen.
Zum Schluss will ich noch auf den Aufkleber eingehen. In diesem Buch bekommt der Leser, bzw. wahrscheinlich eher die Leserin, ganz klar eine gehörige Portion "Dirty Romance". In dieser Hinsicht bin ich ebenfalls nicht immer begeistert von der Art, wie die Dirtyness in Romanen dargestellt wird (Dabei verweise ich mal auf die "Black Dagger"- Reihe von J. R. Ward, die ich zwar begeistert verfolge, aber die "Dirty Vampire"-Momente bringen mich meistens nur zum Lachen, da sie oft von der "Sexy Vampir schaut sexy Frau an und sie explodiert sogleich"-Art sind). Bei "Player" waren diese Szenen zwar immer noch utopisch dargestellt, zumindest, wenn man die Sache mit dem S** positiv betrachtet, aber für mich nicht nur erträglich, ich habe sie auch gerne gelesen, ohne einen Lach- geschweige denn Kotzanfall zu bekommen.

Man sieht, mir hat das Buch richtig gut gefallen und im Hinblick auf meine negative Voreinstellung freut mich das noch mehr. Wer Lust hat, einfach mal die Seele baumeln zu lassen, sollte sich dieses Buch auf jeden Fall anschauen.

In diesem Sinne wünsche ich (heute mal vor allem meinen Single-Kameradinnen) Fröhliches Lesen!!

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