"Der Outsider" - von Stephen King

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Titel: Der Outsider
Autor: Stephen King
Seiten: 752 Seiten
Verlag: Heyne
Erscheinungsdatum: 27.08.2018
ISBN:  978-3-453-27184-5
Preis: 26.00 €


Wie kann es passieren, dass man vom unbescholtenen, beliebten Englischlehrer und Baseballcoach plötzlich zum Schwerverbrecher wird? Terry Maitland erlebt dies im neuen Roman von Stephen King. Die Leiche eines elfjährigen Jungen wird im Stadtpark von Flint City gefunden. Der Anblick der aufs Brutalste geschändeten Leiche, veranlasst den Detective Ralph Anderson dazu, Terry Maitland sofort zu verhaften.

Alle Ermittler sind von Maitlands Schuld überzeugt. Nur leider hat der ein wasserdichtes Alibi und schließlich stehen die ermittelnden Personen vor der Frage: Wie kann ein Mensch gleichzeitig an zwei verschiedenen Orten sein?

Im Stadtpark von Flint City wird die geschändete Leiche eines elfjährigen Jungen gefunden. Augenzeugenberichte und Tatortspuren deuten unmissverständlich auf einen unbescholtenen Bürger: Terry Maitland, verheiratet, zwei kleine Töchter. Detective Ralph Anderson, dessen Sohn von Maitland trainiert wurde, ordnet dessen sofortige Festnahme an, die in aller Öffentlichkeit stattfindet. Der Verdächtige kann zwar ein Alibi vorweisen, aber Anderson und der Staatsanwalt verfügen nach der Obduktion und den Ergebnissen der Spurensicherung über eindeutige DNA-Beweise für das Verbrechen – ein wasserdichter Fall also?

Bei den andauernden Ermittlungen kommen weitere schreckliche Einzelheiten zutage, aber auch immer mehr Ungereimtheiten. Hat der nette Maitland wirklich zwei Gesichter und ist zu solch unmenschlichen Schandtaten fähig? Wie erklärt es sich, dass er an zwei Orten zugleich war? Mit der wahren, schrecklichen Antwort rechnet schließlich niemand.

Ich bin seit jeher ein großer Fan von Stephen King. Neben „Sleeping Beauties“ ist „Der Outsider“ eines der wenigen neuen Werke von King, die ich bisher las, weil ich das Feld von hinten aufräumen will und demnach die Bücher überwiegend in der Reihenfolge lese, in der sie erschienen sind. Daher kenne ich auch die Mr. Mercedes Trilogie noch nicht.

Allerdings kann ich sagen, dass die neuen Bücher den alten meiner Meinung nach in nichts nach stehen. So ist es auch beim „Outsider“.

Zu Beginn spielt King mit verschiedenen Formen der Erzählung. Klassische Prosa wechselt sich ab mit Zeugenaussagen und forensischen Berichten. Und da ist auch schon der erste Punkt, der mir an diesem Buch unglaublich gut gefallen hat. Jeder Zeuge wurde innerhalb eines einzigen Gesprächs mit dem Detective besser charakterisiert, als mancher Protagonist in anderen Romanen.

Was mir außerdem sehr gut in diesem Buch gefallen hat, ist, dass King kein Blatt vor den Mund nimmt. Der schreckliche Zustand des Opfers wird gnadenlos beschrieben, ohne Rücksicht auf Verluste, geschweige denn auf den Leser. Wer also eine Abneigung hat gegen Darstellungen von Gewalt, insbesondere an Kindern, sollte dieses Buch nicht zur Hand nehmen.

Wie immer hat mich der Schreibstil von Stephen King gepackt und der Outsider wurde für mich zu einem Pageturner.

Die Protagonisten habe ich sofort ins Herz geschlossen. Sie verkörpern eine Art Freundschaft und wenn nicht dass, dann einen Zusammenschluss, der einige Hindernisse überwinden musste. King beschreibt, dass Menschen sich zusammenreißen müssen, wenn sie gemeinsame Sache machen wollen. Er zeigt, wie Konflikte begraben werden können, auch wenn deren Ursache schrecklich ist.
 
Zum Schluss möchte ich kurz anmerken, dass in Der Outsider auf die Bill-Hodges-Trilogie angespielt wird und diese auch gespoilert wird. Da ich sie nicht gelesen habe, weiß ich nicht, wie schlimm diese Spoiler sind. Allerdings rate ich dazu, die Trilogie bei Interesse zuerst zu lesen.

 Mir hat das Buch unglaublich gut gefallen (Wie eigentlich jedes von King geschriebene) und ich empfehle es auf jeden Fall weiter.



In diesem Sinne: Fröhliches Lesen!

Ohh und noch eine kleine Anmerkung. Ja, der Titel des Buches ist sprachlich fragwürdig. Ja, es wird ein deutsches mit einem englischen Wort kombiniert. Aber Freunde der Sonne: Wollen wir uns wirklich von so etwas die Laune verderben lassen?

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