"Der Ruf des Kuckucks" von Robert Galbraith
Titel: Der Ruf des Kuckucks
Erster Teil der Cormoran Strike Reihe
Autor: Robert Galbraith
Seiten: 638 (ohne Leseprobe), 656 (mit Leseprobe)
Verlag: blanvalet
Erscheinungsjahr: 2014
ISBN: 978-3-442-38321-4
Preis: 10.99 € (Meine Ausgabe 9.99 €)Erster Teil der Cormoran Strike Reihe
Das berühmte Model Lula Landry stürzt vom Balkon ihrer
Londoner Wohnung. Für die ermittelnden Beamten steht schnell fest, dass es sich
hierbei um einen Selbstmord handelt. Ihr Bruder ist da ganz anderer Meinung und
sucht einen Privatdetektiv auf, der den Fall neu untersuchen und die Wahrheit
ans Licht bringen soll.
Cormoran Strike nimmt sich, in erster Linie aufgrund seiner
Geldsorgen, dem Fall an und gerät schnell in ein Netz, in welchem die Schönen
und Reichen das Sagen haben oder zumindest davon ausgehen. Er rollt den Fall
neu auf und kommt der Wahrheit immer mehr auf die Spur.
Eine kleine Geschichte vorneweg: Es ist schon lange kein
Geheimnis mehr, dass Robert Galbraith ein Synonym von J. K. Rowling ist, der
Autorin der Harry-Potter-Reihe. Ich habe viele negative Meinungen zu „Der Ruf
des Kuckucks“ gehört und wollte es eigentlich nicht lesen. Kriminalgeschichten
haben mich ohnehin nie sonderlich interessiert. Aber dann kam die Serie zum
Buch raus. Nicht, dass ich ein großer Fernsehschauer wäre, ganz im Gegenteil,
aber die Hauptrolle wird von Tom Burke gespielt und dem bin ich in der
Netflix-Serie "Die Musketiere" vollständig verfallen. Ich wollte also
unbedingt die Serie schauen. Leser, die genauso verrückt sind wie ich kennen
den auf solche Situationen folgenden Schlamassel. Eine Serie, die auf einem
Roman basiert, schauen und davor das Buch nicht gelesen haben? Undenkbar! Und
so wurde der Protagonist auch in meiner Fantasie von Tom Burke gespielt, als
ich begann, das Buch zu lesen. Was soll ich sagen? Ich bin sehr froh für meine
Nerdigkeit.
Zu Anfang habe ich natürlich Parallelen zu Harry Potter
gesucht. Besonders hinsichtlich des Schreibstils hatte ich meine Bedenken, aber
dieser unterscheidet sich vollkommen von der Jugendbuchreihe. Der Autor hat
hier Sätze geschaffen, die mich verzaubert haben. Die Beschreibungen von London
haben dazu geführt, dass ich ebenfalls dort war. Ich habe die winterliche
Atmosphäre miterlebt, saß mit den Figuren an den Tischen der Pubs und besuchte
Wohnungen reicher Leute. Allein der Schreibstil sorgte dafür, dass ich komplett
in der Geschichte gefangen war. Zu den unglaublich gelungenen Beschreibungen,
kam dann eine Prise Humor, ergänzt durch die Tiefe, die nötig ist, um Figuren richtig
gut zu charakterisieren.
Die meiste Zeit haben wir es mit Cormoran Strike (in meinem
Kopf Tom Burke, der nebenbei gesagt perfekt auf die äußerlichen Beschreibungen
passt) zu tun, ein 35-Jähriger Privatdetektiv, der vor dem finanziellen und
privaten Ruin steht und eine schwierige Vergangenheit vorzuweisen hat.
Robin, 25, blond und hübsch, gerät durch eine
Vermittlungsfirma als Sekretärin in sein Büro und ist vollkommen aus dem Häuschen,
weil sie für einen Privatdetektiv arbeiten wird, allerdings nur zeitlich
befristet, bis sie einen ´richtigen´ Job hat.
Mir hat die Charakterisierung der Figuren sehr gut gefallen.
Sie haben die nötige Tiefe und sich dadurch einen Platz in meinem Herzen
ergattert.
Das hat es auch einfacher gemacht, der Geschichte zu folgen.
Die Handlung war nicht gerade die spannendste. Es wurden Fakten
zusammengetragen, während Strike ermittelte, aber der Leser wurde nicht
wirklich in das Rätsel-Raten einbezogen, was ich schade fand.
Am Ende kann ich sagen, man muss diesen Roman nicht lesen,
aber man verliert auch nichts, wenn man es tut.
In diesem Sinne: Fröhliches Lesen!
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