"In Liebe, Rachel" oder auch: mein Scheitern an Frauenliteratur

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Angaben zum Buch

 
Titel: In Liebe, Rachel
Autor: Lisa Higgins
Seiten: 368
Verlag: knaur
Erscheinungsjahr: 2012
ISBN:  978-3-426-65264-0
Preis: 14.99 €


Inhalt

Ich will an dieser Schnelle nicht allzu stark auf den Inhalt eingehen, um nichts vorwegzunehmen. In erster Linie geht es in diesem Buch um drei Freundinnen, die Briefe von ihrer verstorbenen Freundin Rachel enthalten. Jeder davon enthält einen Herzenswunsch, den die Freundinnen erfüllen sollen und der das Leben jeder einzelnen auf den Kopf stellen.


Meine Meinung

Vorneweg möchte ich eine Warnung aussprechen, da ich es immer schrecklich finde, wenn ich kritische Rezensionen lese zu einem Buch, von dem ich glaube, dass es mir gefällt und diese mich dann zweifelnd zurücklassen. Mir hat das Buch nicht besonders gut gefallen, aber es ist auch mein erster Roman der als Frauenunterhaltung deglariert wird. Vielleicht findet es Anklang bei Lesern, die sich in diesem Genre zuhause fühlen und wirkt sich bei diesen ganz anders aus. Also lasst euch bitte nicht allzusehr von meiner Meinung beeinflussen, wenn ihr schon lange mit der Geschichte liebäugelt. 



Dem Genre der Frauenunterhaltung habe ich mich bisher nicht wirklich geöffnet. In letzter Zeit hatte ich jedoch Lust auf was anderes und habe mich in der Bücherei daher für „In Liebe, Rachel“ entschieden. Der Klappentext sprach mich sehr an und ich habe mich auf starke Frauen und eine emotionale Geschichte gefreut. Nun, in gewisser Weise habe ich bekommen, was ich wollte. Leider hab ich an der Geschichte jedoch nicht viel Spaß gehabt.
Die Frauen wurden zwar als stark dargestellt, allerdings bedienten sie auch zahlreiche Klischees. Die Hausfrau und Mutter, die nur noch für Ehemann und Kinder lebt. Die Karrierefrau, die nicht viel Wert auf Familie legt und persönliches Glück im beruflichen Erfolg sucht. Und die Mutter Theresa, die als Krankenschwester in einem Flüchtlingscamp arbeitet und der Liebe ihres Lebens treu ergeben nachtrauert. Wirklich sympathisch wurde mir keine der drei. Zugute halten muss ich jedoch, dass ich nur gegen eine der Frauen eine wirkliche Abneigung empfand. An Tiefe fehlte es allen dreien.
Für den Roman spricht in der Schreibstil der Autorin. Sie verstand es Spannung aufzubauen und nimmt den Leser mit in unterschiedliche Orte der Welt und versteht es darüber hinaus auch, das richtige Feeling aufkommen zu lassen. Vielleicht sollte die gute Frau Higgins eher in die Reiseberichtbranche einsteigen.
Mir fehlte es in diesem Buch einfach an Substanz. Wirklichen Mehrwert konnte ich daraus nicht ziehen. Obwohl die Freundschaft im Vordergrund stehen sollte, waren die Figuren stark auf sich bezogen, was im Grunde nicht schlecht ist, da es in dem Buch ja darum gehen soll, sein Leben zu ändern, wenn man nicht mehr damit zufrieden ist. Aber die Freundschaft zwischen den dreien hätte meiner Meinung nach stärker ausgebaut werden können. Sie waren einander größtenteils Mittel zum Zweck.
Sehr stark ist mir die Hausfrau aufgestoßen. Ihr Wandel kam mir am Unglaubwürdigsten vor, besonders, weil er so plötzlich stattfand. Von heute auf Morgen. Darüber hinaus wurde ihre Ehe hauptsächlich durch Sex qualifiziert und wie toll sie ihren Ehemann findet. Vielleicht war das Absicht, gefallen hat es mir trotzdem nicht.
Außerdem habe ich mir in dem Roman eine Situation erhofft, die ein bisschen an „Rabbit Hayes“ erinnert. Darum geht es in diesem Buch jedoch überhaupt nicht und somit ist es für mich unverständlich, wie bereitwillig die Frauen den Anweisungen ihrer verstorbenen Freundin Folge leisten, besonders, wenn es um wirklich einschneidende Veränderungen geht.


 

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