"Noah" - Ein Buch das zum Nachdenken anregt

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Angaben zum Buch

Titel: Noah
Autor: Sebastian Fitzek
Seiten: 558
Verlag: Bastei Lübbe
Erscheinungsjahr: 2014
ISBN:  978-3-404-17167-5
Preis: 10.90 €

Inhalt

Namen- und gedächtnislos findet Noah sich in Berlin neben Oscar wieder, der die Verletzung an seiner Schulter heilte und ihm durch das Leben als Obdachloser hilft. Der einzige Hinweis auf seine wahre Identität ist die Tätowierung auf Noahs Handfläche. Auf der Suche nach seinem wahren Ich gerät Noah in Gefahren, die nicht nur ihn selbst betreffen, sondern das Wohl der Menschheit bedrohen.

Meine Meinung

Das Fitzek schreiben kann, war für mich bisher kein Geheimnis. Natürlich gefielen mir manche Bücher mehr, als andere. Aber hinsichtlich der "Therapie", dem "Paket" oder auch der "Blutschule", war ich immer gut und vor allem rasant unterhalten.
"Noah" ist anders! Zum einen handelt es sich hier um eine Art Verschwörungsthriller, ohne die üblichen Psychospielchen, mit denen sich Fitzek (zumindest bei mir) einen Namen machte.
Der Plot  besteht aus verschiedenen Sichtweisen, die alle mehr oder weniger zusammenhängen und wird damit aus den Perspektiven verschiedener Figuren erzählt.
An diesem Punkt sollte ich hinsichtlich weiterer Fakten lieber Schluss machen, da ich nicht zu viel verraten möchte.
Die Figuren waren für mich ganz passabel gezeichnet. Allerdings habe ich manchmal den Überblick über die Zusammenhänge verloren. Da wäre weniger mehr gewesen. Noah als Protagonist war mir darüber hinaus zu passiv. Sein Handeln war oft fremdbestimmt und er wurde von Situation zu Situation getrieben. Allerdings ist er eine sehr intelligente und trotzdem auch glaubwürdige Figur. Ich weiß nicht genau, ob ich meine Meinung passend rüberbringen kann. Er kam mir einfach oft so vor, als sei er ein verzweifeltes Hundebaby, das nach seiner Mama sucht.
Weiter oben lobte ich bereits Fitzeks rasanten Schreibstil, die einige seiner Bücher für mich lesenswert machten. Umso überraschter war ich über die ein oder andere Länge, die "Noah" für mich bereit hielt.
Allerdings ist dies nur ein kleiner Minuspunkt. Was der Geschichte mehr Spannung gab, war Fitzeks Talent zur Beschreibung von Action-Scenen, die mich voll in ihren Bann gezogen haben.
Ein letzter Punkt, den ich hier unbedingt anbringen muss, war der Mehrwert dieser Geschichte. Nie hätte ich geahnt, dass ein Buch von Sebastian Fitzek mich zum Nachdenken anregen würde. Auch jetzt, einige Tage, nachdem ich es beendete, spukt mir noch so einiges im Kopf herum. Man kommt einfach nicht umhin, sein eigenes Leben zu überdenken und dessen Wirkung auf andere. Darüber hinaus sah ich mich am Ende vor einem moralischen Dilemma und war sehr überrascht über die Meinung, die ich zu diesem übergeordneten Thema, das im Buch eine Rolle spielt, habe.

Auf jeden Fall ist dieses Buch lesenswert, trotz der Längen.
Ich glaube auch die Augen einiger, werden sich hier einen Spalt weiter öffnen.

In diesem Sinne: fröhliches Lesen!

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